Anbetung außerhalb des Lagers - unsere Rettungsinsel
23.04.2024
Vor einigen Tagen wachte ich mit einem Traumbild auf: eine RETTUNGSINSEL.
Kennst du das Gefühl, auf hoher See zu sein, dein Schiff sinkt, und du musst das Schiff, den vertrauten Boden, verlassen?
Alles ist in Bewegung, und du fragst dich, "Werde ich jemals wieder festen Boden unter die Füße bekommen?!"
Dieses Gefühl hatte ich in meiner Ausstiegsphase aus meiner früheren Glaubensgemeinschaft.
- Worauf kann ich mich noch stützen?
- Welche Glaubenslehren sind noch belastbar, worauf kann ich meinen Fuß stellen?
- So viele Fragen! Und aus jeder Antwort entstehen so viele neue Fragen …!!
Zum Glück hat unser himmlischer Vater eine Rettungsinsel für uns aufgeblasen:
„In keinem anderen ist Rettung zu finden, denn unter dem ganzen Himmelsgewölbe gibt es keinen vergleichbaren Namen. Nur dieser Name ist den Menschen gegeben worden. Durch ihn müssen wir gerettet werden."
(Apostelgeschichte 4:12 NBH)
Durch wen? Welcher Name?
Natürlich JESUS CHRISTUS — oder vielmehr Jahuscha oder Jahschua auf Hebräisch, denn das bedeutet: Jah* ist Rettung! *Jah = die Kurzform von Gottes Eigennamen JHWH
Die "Arche" missverstanden
Früher, in meiner engen Glaubensgemeinschaft (Jehovas Zeugen, JW.org), dachte ich, diese Organisation sei unsere "Arche" — aber da hatte ich 1. Petrus 3:21 missverstanden ... keine menschliche Organisation oder Religion ist unsere Arche, sondern die Taufe, und zwar die Taufe in JESUS CHRISTUS, wie sie an vielen Stellen der Heiligen Schrift beschrieben steht.
"... Damals wartete Gott geduldig, bis Noah die Arche fertig gebaut hatte. Doch nur acht Menschen wurden ‹in der Arche› durch das Wasser ‹der Sintflut› hindurch gerettet. Das ist ein Bild für die Taufe, die jetzt euch rettet. Die Taufe dient ja nicht zur körperlichen Reinigung. Sie ist vielmehr Ausdruck einer Bitte an Gott um ein gutes Gewissen. Diese Rettung verdanken wir der Auferstehung von Jesus Christus,"
(1. Petrus 3:20-21 NBH)
Jesus Christus ist also unsere Rettungsinsel.
Sein himmlischer Vater JHWH sagt: "HÖRT auf meinen geliebten Sohn!"
Und was sagt sein Sohn? "Nehmt, ESST meinen Leib, TRINKT mein Blut [sinnbildlich], zeigt euren Glauben an mein Opfer!"
Vom Brot des Abendmahls essen, vom Wein trinken ist unser Bekenntnis zu Christus.
Und noch mehr: Es ist Teil unserer Verkündigung, also Predigtdienst, denn der Apostel Paulus schrieb:
„Denn sooft ihr dieses Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er wiederkommt.“
(1. Korinther 11:26)
Aber wieso kommt man eigentlich auf die Idee, auf hoher See aus einem Schiff auszusteigen? Auf einmal stieg ein anderes Thema auf ...
Anbetung außerhalb des Lagers
Während seiner 40jährigen Wüstenwanderung war das Lager Israels heilig, alles Unreine musste nach draußen.
Aber ganz zu Anfang gab es eine AUSNAHMESITUATION, die das Ganze umkehrte! Nachdem man ein goldenes Kalb gemacht und verehrt hatte, packte Moses sein Zelt der Zusammenkunft, in dem er mit dem Allerhöchsten sprach, und zog außerhalb des Lagers, weil das ganze Lager unrein geworden war.
„Und Mose nahm das Zelt und schlug es sich auf außerhalb des Lagers, fern vom Lager, und nannte es: Zelt der Zusammenkunft. Und es geschah, jeder, der JHWH suchte, ging hinaus zu dem Zelt der Zusammenkunft, das außerhalb des Lagers war.“
(2. Mose 33:7)
Gilt dieser Grundsatz aus der alten Zeit auch heute noch, in der christlichen Zeit? „Geht aus ihr hinaus, mein Volk“?
O ja. Hebräer Kapitel 13 Verse 12-13 zieht eine Parallele zwischen dem Lager Israels mit seinen Opfervorschriften (Altes Testament) und der christlichen Zeit (Neues Testament). Hier finden wir die wirklich bemerkenswerte Aufforderung:
„Deshalb musste auch Jesus außerhalb der Stadtmauern leiden [wurde als unrein, Gotteslästerer betrachtet und hingerichtet], um durch sein Blut das Volk zu heiligen.
Lasst uns also zu ihm hinausgehen, vor das Lager, und die Schande ertragen, die auch er getragen hat!“
(Hebräer 13:12-13)
Zu Jesus zu gehen, der all unsere Sünden und Unreinheiten auf sich genommen hat, bedeutet: Das Lager VERLASSEN und bereit sein, dafür VERACHTUNG und Ächtung zu ertragen.
Die Judenchristen damals wussten, was das bedeutete, sich aus dem jüdischen System herauszulösen. Es gab einen Sturm von Gegnerschaft und Verfolgung; ihre eigenen Volksgenossen und Familienmitglieder stellten sich gegen sie und misshandelten sie.
Und auch heute kann es für einen aufrichtigen Christen, der seinem Gewissen folgt und sich von der Masse trennt, große Härten bedeuten.
Gibt es eigentlich nur eine große Rettungsinsel, also eine Gemeinde? eine neue Religion?
Nein. Jesus ist unsere Rettungsinsel, keine Gruppe. Beachte, was Petrus auf Christi Frage antwortete:
„Da fragte Jesus die Zwölf: "Und ihr, wollt ihr mich etwa auch verlassen?" "Herr, zu wem sollen wir denn gehen?", antwortete Simon Petrus. "Du hast die Worte des ewigen Lebens.“
(Johannes 6:67-68 NBH)
Petrus sagte nicht: "Wohin sollen wir gehen?", sondern "ZU WEM sollen wir gehen?" Jesus ist der Weg, und er ist persönlich für jeden da, auch für dich.
“Denn wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen, da bin ich in ihrer Mitte."„
(Matthäus 18:20 NBH)
Nach unserer Idee gibt es viele kleine Rettungsinseln, kleine Bibellesegruppen, Hausgemeinden, sogar Ein-Person-Rettungsinseln, die alle zusammen den "Leib Christi" bilden, seine weltweite Gemeinde. Alles, was größer als etwa acht Personen wird, ist erfahrungsgemäß anfällig für Machtstrukturen.
Acht Menschen — die Besatzungsstärke der Arche übrigens ...
😅
In die Rettungsinsel einsteigen
Was bedeutet es, in die Rettungsinsel einzusteigen? Dass wir unsere geistigen Leistungen jetzt für unseren König Jesus bringen, um unsere Rettung zu erwerben? ... wenn wir uns nur genug anstrengen?
Nein. Römer 13:14 drückt es so schön aus:
„Zieht den Herrn Jesus Christus an.“
(Römer 13:14a NBH)
Wenn wir ihn anziehen wie ein Kleidungsstück, dann ist er ganz um uns herum, er umhüllt uns. Er ist sogar IN uns! (Johannes 17:21) Er und der Vater nehmen Wohnung bei uns. (Johannes 14:23)
Jesus ist die Freude des Vaters. Also sind wir umhüllt und erfüllt von der Freude des Vaters, von seiner Liebe, seinem Wohlgefallen! Das dürfen wir spüren, es genießen, darin RUHEN.
Das liegt nicht in der Zukunft, das ist HIER und JETZT schon so.
Und wenn wir in unserer Rettungsinsel bleiben, IN Jesus, dann kann uns das nie mehr abhanden kommen. Das ist der Wille unseres Himmlischen Vaters.
Und dann kommen die Glaubenswerke ganz von alleine, ganz natürlich, nämlich von innen heraus. Wir brauchen uns die Rettung nicht zu verdienen, Jesus hat schon die Rechnung bezahlt.
Gnade = "freudiges Schenken"
Gnade wurde in meiner Glaubensgemeinschaft immer übersetzt mit "unverdiente Güte", worin aber dennoch das Wort "verdienen" steckt.
„Gnade“ (griech. χάρις, charis) wird auch übersetzt mit „freudiges Schenken“, ein gern gegebenes Geschenk von unserem himmlischen Vater, JHWH Gott. Wir brauchen es nur noch anzunehmen, zugreifen, festhalten.
Zum Schluss ein paar praktische Tipps ...
- Zuerst das Wichtigste: Bete! Halte Kontakt mit unserem himmlischen Vater, schütte ihm immer wieder dein Herz ❤️ aus und lobpreise Ihn.
- Lies sein Wort mit Freude. Besorge dir mindestens eine andere Bibelübersetzung, um leichter neue Facetten zu entdecken. Wir lieben zur Zeit sehr die Elberfelder (genau) und die Neue Bibel Heute (geschmeidig).
- Wenn du allein stehst oder dir mehr Kontakt zu Ähnlichgesinnten wünschst: Leg das ins Gebet und strecke deine Fühler nach allen Richtungen aus. Du wirst liebe Menschen finden. (Du kannst z. B. unter pistis.org nach existierenden Hausgemeinden suchen oder anzeigen, dass du selbst eine gründen willst.)
- Erwarte nicht zu viel von Menschen. Vertraue komplett auf deinen himmlischen Vater und auf Jesus, deinen Retter, und freue dich in ihnen!
Wir wünschen dir von Herzen Gottes Segen, lieber Bruder, liebe Schwester!