Die dunkle Seite Martin Luthers im Licht der Lehre Jesu

Luthers dunkle Seite

Transskript der Filmdokumentation von kosmo-data-doku.de © 2012
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Die Filmdokumentation über die historischen Fakten der "dunklen Seite Martin Luthers" hat uns schockiert. Sie machte uns unter anderem die Ursprünge heutiger Fehlhaltungen von aufrichtigen evangelischen Christen deutlich – Fehlhaltungen und Irrlehren, denen wir selbst schon begegnet sind.

Wir sind überzeugt, dass unser Herr Jahuscha (Jesus) darauf drängt, dass diese Informationen offengelegt werden. (Lukas 8:17) Deshalb findest du hier das Transskript des Films:


Sein Bild hängt nicht nur in nahezu jeder evangelischen Pfarrstube, sondern prangt von Bier- und Likörflaschen, von Schlüsselanhängern und T-Shirts, von Tassen, Gläsern und Zahnstocherschächtelchen. Tausende Straßen in Deutschland tragen seinen Namen, und vielerorts zieren Denkmäler mit seiner Person wichtige Plätze.

Städte, in denen Martin Luther lebte und wirkte, und auch sein Geburtsort nennen sich "Lutherstadt". Zu einigen dieser Orte zieht es deswegen jedes Jahr -zigtausende Menschen, um z.B. sein Wohnhaus mit der Lutherstube zu besichtigen. Über 300.000 pilgern jährlich zur Wartburg im thüringischen Eisenach, um einen Blick in sein ehemaliges Arbeitszimmer mit dem alten Schreibtisch zu werfen oder auf den weniger bekannten Wirbel eines Wales, auf den er angeblich seine Füße gelegt haben soll.

Lutzers Arbeitszimmer

Die evangelisch-lutherische Kirche, die ihn als ihren Gründer verehrt, zählt allein in Deutschland ca. 24 Millionen Anhänger. Doch kennen die Lutheraner seine Lehren wirklich? Oder wird ein Teil seiner Aussagen unter den Teppich gekehrt?

Bücher und Filme über Luther gibt es viele. Doch in dieser Dokumentation wollen wir vor allem die Seite von Luther zeigen, die den Gläubigen meist verborgen bleibt und die sogar die evangelischen Theologen selten oder nie zu sehen bekommen.

Schauen wir kurz zurück auf die Anfänge der Reformation Anfang des 16. Jahrhunderts.

Luther schlägt die 95 Thesen ans Tor

Die Anfänge der Reformation

Jeder hat wohl schon von den 95 Thesen gehört, die der Augustinermönch Martin Luther 1517 an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg, damals Hauptstadt des Herzogtums Sachen-Wittenberg, schlug. Dieser Vorgang markierte die Geburtsstunde der späteren evangelischen Kirche.

Luther prangerte unter anderem die Praxis des Sündenablasses der damals herrschenden katholischen Kirche an. Es war für ihn ein Skandal, dass man mit Geld angeblich seine Sündenstrafen oder sogar seine Leidenszeit im Fegefeuer verkürzen konnte.

Ohn Ablass von Rom kann man wohl selig werden

Der junge Luther zeigte sich zunächst sehr kämpferisch. Als ihm 1520 in einer päpstlichen Bulle der Bann angedroht wurde, verbrannte er diese öffentlich. Doch dann musste er um sein Leben fürchten; er musste flüchten und sich verstecken. Luther änderte seinen Namen, und unter dem Pseudonym "Junker Jörg" fand er Zuflucht auf der Wartburg in Eisenach, wo er unter dem Schutz des mächtigen Kurfürsten von Sachsen Friedrich des Weisen stand.

Hier ist bis heute sein Arbeitszimmer mit dem besagten Walwirbel erhalten, das noch immer einen großen Anziehungspunkt bildet. In diesem Zimmer soll er angefangen haben, die Bibel ins Deutsche zu übersetzen.

Luther verfasste im Laufe seines Lebens viele verschiedene Schriften zu theologischen Themen, aber auch zu Themen des täglichen Lebens, zum Beispiel gegen Völlerei und andere Laster – wohl nichtahnend, dass er später selbst unter diesen zu leiden haben würde ...

Spätere Dekadenz und brutale Herrschsucht

Luther, alt und korpulent

Und während der junge Luther keine Auseinandersetzung mit der katholischen Kirche scheute, suchte der später immer mehr zur Fettleibigkeit neigende und dem Alkohol nicht abgeneigte Luther das Bündnis mit einer anderen Obrigkeit, nämlich den herrschenden Fürsten.

Und er bekämpfte unerbittlich alle, die nicht in seiner Vorstellungswelt passten, in der Fürsten und Kirche die linke und rechte Hand Gottes repräsentierten und mit strenger Hand für Ordnung sorgen sollten. Für Luther waren somit Juden, Türken, Täufer, Freidenker und schließlich auch die Bauern immer mehr zu Feindbildern seines obrigkeitlich ausgerichteten Staatsdenkens geworden.

Seine Aussagen und seine Ausdrucksart wurden mit der Zeit immer gröber, und seine Äußerungen entfernten sich immer mehr von der Lehre des Jesus von Nazareth, den er ja zu repräsentieren vorgab.

Wir wollen zum besseren Verständnis dieser Entwicklung einige Zitate aus den Schriften Luthers den Lehren des Jesus von Nazareth gegenüberstellen.

Luthers Hetzreden versus Jesu Lehre

So forderte Martin Luther in vielen Schriften die Fürsten mehrmals dazu auf, aufständische Bauern zu töten. Er schrieb zum Beispiel:

"Solch wunderliche Zeiten sind jetzt, dass ein Volk den Himmel eher mit Blutvergießen verdienen kann denn anders sonst mit Beten. Steche, schlage, würge hie, wer da kann. Bleibst du darüber tot, wohl dir, einen seligeren Tod kannst du nimmermehr erlangen. Denn du stirbst im Gehorsam gegenüber dem göttlichen Wort und Befehl."

Es ist eindeutig, dass Luther hier zum Morden aufrief und lehrte, dass man mit dem Töten von Menschen eher in den Himmel komme als mit Beten – ein offensichtilicher Widerspruch zur Lehre Jesu, der infolge der Bedeutung, die Luther mehr und mehr hatte, furchtbare Auswirkungen hatte.

Luther forderte grausame Folter für Bauern

Dem auf den Aufruf Martin Luthers folgenden Massaker unter den Bauern fielen fast 100.000 Menschen zum Opfer, darunter zahllose Unbeteiligte. Einige der Bauernführer wurden von Luthers Anhängern kopfüber aufgehängt und dann langsam mit der Säge vom Hoden an bis zum Bauchnabel aufgesägt, bis sie unter grausamsten Schmerzen zugrunde gingen.

Doch nochmals zurück: Was lehrte Jesus von Nazareth?

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"Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote ... Du sollst nicht töten." (Matthäus 19:17, 18)

Er lehrte die Versöhnung und die Großzügigkeit im Konfliktfall; und Jesus lehrte weiter:

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"Vertrage dich mit deinem Gegner, solange du noch mit ihm auf dem Weg bist." (Matthäus 5:25)

Und er sagte sogar:

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"Wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete auch die andere dar." (Matthäus 5:39)

Die Diskrepanz der Worte Luthers zur Lehre Jesu ist also offensichtlich. Sein Aufruf zum unerbittlichen Ausmerzen der Aufständischen gab den Fürsten praktisch einen Freibrief zu jeder Art von Grausamkeit.

Luther war sich wohl bewusst, dass durch seine Hetzreden tausende Menschen brutal zu Tode kamen, denn er bekannte später:

"Prediger sind die allergrößten Totschläger, denn sie ermahnen die Obrigkeit, dass sie entschlossen ihres Amtes walte und die Schädlinge bestrafe. Ich habe im Aufruhr alle Bauern erschlagen. All ihr Blut ist auf meinem Hals. Aber ich schiebe es auf unseren Herrgott. Der hat mir befohlen solches zu reden."

"All ihr Blut ist auf meinem Hals," so Luther wörtlich. Doch schuld an den Massakern an den Bauern sei nicht er, sondern Gott! ER wollte es so. Gott habe ihm befohlen, solche Aufrufe zu Mord und Totschlag zu verkünden.

Luthers ursprüngliche Kritik an den Päpsten und an der katholischen Kirche hatte ihn also eingeholt. Er war selbst um kein Haar mehr besser als die katholische Kirche, die während fast der ganzen Zeit ihres Bestehens die staatlichen Obrigkeiten zu Mord, Totschlag und Unterdrückung aufrief und z.B. den Aufstand der Stedinger Bauern im Norddeutschland des 13. Jahrhunderts mit einem Kreuzzug und Massakern gnadenlos niederschlagen ließ.

Porträt von Martin Luther

Doch vergleichen wir noch weitere Worte des Reformators Martin Luther mit den Lehren des Jesus von Nazareth – diesmal zum Soldatenhandwerk:

"Denn die Hand, die das Schwert führt und tötet, ist dann auch nicht mehr eines Menschen Hand, sondern Gottes Hand. Und nicht der Mensch, sondern Gott henkt, rädert, enthauptet, tötet und führt den Krieg. Das alles sind seine Werke und sein Gericht."

Spätestens hier taucht zwangsläufig die Frage auf:

Welchen Gott meint Luther hier?

Schlangenzeichen auf Luthers Ölporträt

Offensichtlich nicht den Gott, den uns Jesus von Nazareth lehrte, denn Jesus sagte:

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"Liebet eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen. Segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel." (Matthäus 5:44, 45)

Aber wie lässt sich diese offensichtliche Diskrepanz zwischen den Aussagen von Martin Luther und den Lehren Jesu erklären?

Hat Martin Luther sein Gewissen verloren?

Luthers ausschweifender Lebenswandel

Der ausschweifende Lebenswandel Martin Luthers hat möglicherweise seinen Teil dazu beigetragen.

Es wird berichtet, dass er zu jeder Mahlzeit knapp 2 Liter Südwein und zwischendrin obendrein reichlich Neuenburgisch Bier getrunken habe. Im Lutherhausmuseum in Wittenberg wird z.B. eine zeitgenössische Zeichnung gezeigt mit der Unterschrift: "Geistliches Sauff-Duell". Darauf sieht man Luther mit einem großen Krug Wein; und derartige Mengen Alkohol können – damals wie auch heute – bekanntlich zur Abstumpfung des Gewissens und zur Enthemmung bei der Anwendung von Gewalt beitragen.

Luther beim geistlichen Sauff-Duell

Ein nüchterner und besonnener Mensch, also ein Mensch, der seine Sinne noch beisammen hat, würde niemals im Namen Christi einen Anderen an den Galgen bringen.

Luthers Verleumdung der jüdischen Mitbürger

Eine der wohl folgenschwersten und tragischsten Entgleisungen sind Luthers Schriften gegen die Juden. Er verleumdete wiederholt die jüdische Bevölkerung und forderte offen ihre Verfolgung und Ermordung. Zitat:

"Dass man ihnen verbiete, bei uns öffentlich Gott zu loben, zu danken, zu beten, zu lehren bei Verlust des Leibes und Lebens."

"Wenn ich könnte, so würde ich ihn [Luther meinte den jüdischen Mitbürger] niederstrecken und in meinem Zorn mit dem Schwert durchbohren. Diese Taugenichtse und Ausplünderer sind keiner Gnade und keines Mitleids wert."

Von dieser Kanzel in der Kirche zu Eisleben, seinem Geburts- und Sterbeort, verbreitete Luther über sie zum Beispiel folgende wahrhaft abgründige Schauergeschichten:

"Der verböste Jude wird nicht ablassen, dich auszusaugen und, wo er kann, dich zu töten. Die Juden können Arzneien verabreichen, davon er, der Patient, in einer Stunde, in einem Monat, in einem Jahr, ja in 10 oder 20 Jahren sterben muss. Die Kunst können sie."

Dies predigte Luther in Eisleben, nur wenige Schritte von seiner Herberge entfernt, in der er vier Tage nach dieser Predigt starb.

Luthers Schrift

In der Schrift "Von den Juden und iren Lügen" beschrieb Luther unumwunden in einem 7-Punkte-Plan, der sogenannten "Scharfen Barmherzigkeit", wie man seiner Meinung nach mit den Juden verfahren sollte – zur "Entladung von der Judenlast", wie er sich ausdrückte:

"Erstens, dass man ihre Schulen oder Synagogen mit Feuer anstecke, und was nicht brennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, dass kein Mensch einen Stein oder Schlacken davon sehe ewiglich. Und solches soll man tun unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, dass wir Christen seien ...

Zum anderen, dass man ihre Häuser desgleichen zerbreche und zerstöre, denn sie treiben dasselbige drinnen, was sie in ihren Schulen treiben. Dafür mag man sie etwa unter ein Dach oder einen Stall tun ...

Zum dritten, dass man ihnen nehme alle ihre Betbüchlein.

Zum vierten, dass man ihren Rabbinern bei Leib und Leben verbiete hinfort zu lehren.

Zum fünften, dass man dem Juden das Geleit un die Straße ganz und gar aufhebe. Denn sie haben nichts auf dem Lande zu schaffen, weil sie nicht Herren, noch Amtleute, noch Händler oder dergleichen sind. Sie sollen daheim bleiben.

Zum sechsten, dass man ihnen nehme alle Barschaft und Kleinod an Silber und Gold, und lege es beiseite zum Verwahren.

Zum siebten, dass man dem jungen starken Juden und der Jüdin in die Hand gebe Flegel, Axt, Karst, Spaten, Rocken, Spindel und lasse sie ihr Brot verdienen im Schweiß der Nasen."

Luther predigte Antisemitismus in reinster Form und wurde so 400 Jahre später zum geistigen Vorbild für Hitlers Holocaust.

Hitler selbst bemerkte:

"Luther war ein großer Mann, ein Riese. Mit einem Rück durchbrach er die Dämmerung; er sah den Juden, wie wir ihn erst heute zu sehen beginnen." (Zitat Adolf Hitler)

Es erübrigt sich wohl von selbst darauf hinzuweisen, dass das mit Jesus von Nazareth nicht das Geringste gemeinsam hat, sondern das genaue Gegenteil von seiner friedvollen Lehre darstellt.

Luther wütete gegen Türken und Wucherer

Ein weiterer furchtbarer Mordaufruf Martin Luthers richtete sich gegen den türkischen Kriegsgegner. Nach seinen Worten seien rechte Christen treue Untertanen, die ...

"mit Freuden die Faust regen und getrost dreinschlagen, morden, rauben und Schaden tun, soviel sie immer mögen."

Und er vergisst auch diesmal nicht hinzuzufügen, was aus seiner Sicht die Belohnung sei für denjenigen, der in diesem Kampf zu Tode käme, nämlich "selig und heilig, ewiglich".

Doch damit nicht genug. Luther forderte den Tod auch für Wucherer:

"So man die Straßenräuber, Mörder, rädert und köpft, wieviel mehr sollte man alle Wucherer und Geizhälse rädern und ädern, verjagen, verfluchen und köpfen."

Luther befürwortet grausamste Foltermethoden

Die Foltermethoden, die Luther so lautstark forderte, gehören zu den grausamsten und schmerzlichsten, die sich kranke Hirne je ausgedacht haben. Beim Rädern z.B. wurde den Opfern mit einem großen Holzrad, das meist zusätzlich mit Klingen versehen war, alle Knochen gebrochen, damit die gebrochenen Glieder anschließend um die Speichen eines großen Rades geschlungen werden konnten. Das Rad wurde dann mit dem unter unvorstellbaren Schmerzen leidenden Opfer auf einem hohen Pfahl befestigt, auf dem der Gequälte langsam in den folgenden Stunden, Tagen oder Wochen den Tod fand.

Beim Ädern wurden dem Opfer, das auf einem speziellen Brett gefesselt wurde, die Adern angeritzt, so dass es langsam elendiglich verblutete.

Von Jesus hingegen ist keine Gewalt gegenüber Wucherern überliefert, sondern dass er bei ihnen oder bei Betrügern sogar eingekehrt ist, was die damaligen Priester sehr wunderte und ärgerte. Niemals hat er einen Sünder verurteilt, sondern ihn zur Umkehr von seinem Tun aufgefordert.

Oftmals wird zur Entschuldigung Luthers das Argument angeführt, so sei eben die Zeit damals gewesen. Wie ist es dann aber zu erklären, dass zur gleichen Zeit geistig so aufgeschlossene und feinfühlende Menschen wie Erasmus von Rotterdam, die Zwickauer Propheten und viele andere gelebt haben? Und auch die Täufer, die Luther genauso verfolgen und töten ließ, lebten ein friedvolles und gottergebenes Leben mit ihrem Nächsten.

Man musste also in der damaligen Zeit nicht zwangsläufig verrohen und die Menschen gar zu Mord und Totschlag aufhetzen. Schon gar nicht, wenn man den Anspruch erhob, ein Mann Gottes zu sein.

Zu den vielen Menschengruppen, für die Martin Luther den Tod forderte, gehörten auch Ehebrecher. Luther wörtlich:

"Es wäre besser: tot, tot mit ihm ... Es ist der Obrigkeit Schuld: Warum tötet man die Ehebrecher nicht?"

Und er forderte ebenso den Foltertod für Prostituierte.

"Wenn ich Richter wäre, so wollte ich eine solche französische giftige Hure rädern und ädern lassen."

Auch hierzu steht die Lehre Jesu im krassen Gegensatz. Man denke an die bekannten Worte Jesu zur Ehebrecherin:

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"So verdamme ich dich auch nicht. Gehe hin und sündige hinfort nicht mehr." (Johannes 8:11)

Und weiter sprach Jesus zu den Schriftgelehrten (und diese Worte müssen auch dem Bibelübersetzer Luther bestens bekannt gewesen sein):

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"Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Prostituierten kommen eher ins Reich Gottes als ihr." (Matthäus 21:31 b)

Oft kamen Hebammen oder Heilerinnen, die die Heilkräuter der Natür kannten, als Zauberinnen und Quacksalberinnen in Verruf. Luther machte auch mit ihnen kurzen Prozess:

"Die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen ... Es ist ein gerechtes Gesetz, dass sie getötet werden."

Dieser Aufruf zum Mord an Frauen (wohl weil sie durch ihr Wissen vielen helfen konnten und dadurch so manchem Priester überlegen waren) hatte verheerende Wirkung. Dort, wo sich der Lutherglaube durchsetzte, wurden im Verhältnis sogar noch mehr Frauen gefoltert und auf dem Scheiterhaufen verbrannt als in katholischen Gebieten. Es waren -zigtausende, die einen furchtbaren Tod fanden. Auch hier hat Luther keine Reformation gebracht, sondern im Gegenteil das katholische Unheil noch verstärkt.

Luther hätte mit Sicherheit das Los vieler Frauen verbessern können. Immerhin gab er sich ja als Mann Gottes aus, und Jesus von Nazareth forderte bekanntlich immer Barmherzigkeit und drohte niemandem mit Folter und Tod. Doch stattdessen rief er von der Kanzel auf zu foltern und zu töten – auch Frauen, und das mit furchtbaren Folgen.

Die Frage steht längst im Raum: Die Gestalt Martin Luther, den großen Reformator, einmal unvoreingenommen anhand seiner Werke zu beurteilen, und danach neu einzuschätzen. Ist es unter solchen Umständen heute ethisch noch vertretbar, dass man z.B. Straßen nach einem solchen Menschen benennt?

Straßenschild Martin-Luther-Platz

Aber Martin Luther forderte nicht nur, Menschen verschiedener Bevölkerungsgruppen zu rädern, zu ädern, zu köpfen und zu verbrennen. Auch der Tod durch Ersäufen war auf seiner mörderischen Liste zu finden, und das ausgerechnet bei behinderten Kindern. Luther empfahl, bei einem bestimmten Grad der Behinderung ein Kind zu ersäufen, da "ein solches Kind lediglich ein vom Satan in die Wiege gelegtes Stück seelenloses Fleisch sei, das dann nicht gedeiht, sondern nur frisst und säuft."

Hätten nicht auch hier die mahnenden Worte Jesu im Ohr Martin Luthers klingen müssen?

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"Seht zu, dass ihr nicht einen von diesen Kleinen verachtet, denn ich sage euch, ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel." (Matthäus 18:10)

Luthers Umgang mit Andersgläubigen

Ein besonderer Dorn in den Augen Luthers waren Andersgläubige oder Menschen, die sich seinen Lehren und Anweisungen nicht unterwarfen, darunter insbesondere die Anhänger der Wiedertäufer-Bewegung. Diese Menschen hielten sich strikt an die Lehre Jesu: "Zuerst lehret, und dann taufet." Sie ließen deshalb ihre Kinder nicht kirchlich taufen, sondern diese wurden erst belehrt und, wenn sie es wollten, später als mündige Erwachsene getauft.

Dass sich diese Menschen dadurch Luthers und der von ihm entworfenen Kirchen- und Gesellschaftsordnung widersetzten, war für ihn unter keinen Umständen hinzunehmen, obwohl – aus der Sicht der Bibel gesehen – die Täufer im Recht waren.

Luther ließ die Wiedertäufer gnadenlos verfolgen und töten, weil sie aus seiner Sicht die obrigkeitliche, staatlich-kirchliche Ordnung störten, was für ihn gleichbedeutend mit Aufruhr war, obwohl diese Menschen vollkommen friedfertig lebten. Sie galten als Aufrührer, und "die Obrigkeit soll mit leiblicher Gewalt und nach Gelegenheit der Umstände auch mit dem Schwert strafen."

Welche furchtbaren Auswirkungen die Hetzreden Luthers gegen die Täufer hatten, möge ein kurzes Beispiel aufzeigen – eine Geschichte, die stellvertretend für zahllose ähnliche Schicksale steht:

Ein Täufer mit dem Namen Fritz Erbe war von 1540 bis 1548 Gefangener im Südturm der Wartburg – 20 Jahre nachdem Luther auf dieser Burg angefangen hatte, die Bibel ins Deutsche zu übersetzen. Nach abgelehnter Taufe seines neugeborenen Kindes und der (laut Luther verbotenen) Aufnahme einer verfolgten Gleichgesinnten in seinem Haus war der in dem Dorf Herda bei Eisenach ansässige Bauer 1533 verhaftet worden. Zunächst in einem Turmverließ der Eisenacher Stadtmauer gefangen gehalten, überführte man Erbe 1540 auf die Wartburg, weil öffentliche Solidarität mit dem Häftling Unruhen befürchten ließ.

Trotz Bekehrungsversuch hielt Fritz Erbe bis zum einsamen Tod im Turmverließ 1548 an seinem christlichen, aber eben nicht kirchlichen Glauben fest.

Diese Turmverliese wurden auch "Angstloch" genannt. Tausende Frauen – vermeintliche Hexen – sollen seinerzeit in solche Angstlöcher gesperrt worden sein, wo sie zumeist bei völliger Dunkelheit und kärglicher Verpflegung ihrem langsamen und qualvollen Ende entgegenvegetierten. Die meisten Angstlöcher waren lediglich mit einer kleinen Öffnung an der Decke versehen, durch die sich ein normal gewachsener Mensch mehr schlecht als recht hindurchzwängen konnte. Sobald diese Öffnung geschlossen wurde, herrschte dort tiefe Finsternis. Dieser Umstand trieb viele der Gefangenen in den Angstwahn.

Ein Angstloch lag mitunter bis zu 10 Meter und tiefer unter der Erdoberfläche, und es wurde in der Regel nur geöffnet, um Essensreste oder persönliche Ausscheidungen des Wachpersonals hinunterzuwerfen. Es ist von daher überflüssig zu erwähnen, dass der Verurteite auch inmitten seiner eigenen Ausscheidungen leben musste. Eine unglückliche Konstellation, die unter anderem massenhaft Ungeziefer anlockte.

Wie soll man den Charakter eines Menschen bezeichnen, der anderen derart Schreckliches antut? Oder solche Strafen den obrigkeitlichen Gewalten vorschreibt oder empfiehlt? Oder dieses mit Genugtuung toleriert?

Parallelen zur Intoleranz heutiger Kirchen

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Evangelischen Kirche Andersgläubige oder Christen, die sich nicht an die kirchlichen Vorschriften und Gebote halten, die also allein Christus und nicht der Kirche nachfolgen möchten, noch heute ein großer Dorn im Auge sind. Parallelen zum Verhalten Luthers gegenüber den Täufern sind nicht zu übersehen – auch wenn die heutigen evangelischen Sektenbeauftragten keine Menschen mehr auf den Scheiterhaufen bringen. Noch heute aber werden über Andersgläubige Lügen und Schauermärchen verbreitet und diese Menschen mit dem abwertenden Begriff "Sekte" gebrandmarkt, genau wissend, was das in der Gesellschaft bedeutet.

TV-Stationen und auflagenstarke Zeitschriften und Magazine stehen der Evangelischen Kirche oftmals bereitwillig zur Seite, wenn es darum geht, z.B. Menschen vor dem Einkauf bei Sektierern zu warnen, die an einem Marktstand selbstgezogenes Gemüse anbieten. Der wirtschaftliche Schaden, der den Marktbetreibern dadurch entsteht, spielt dabei keine Rolle. Solche engagierten und friedfertigen Menschen werden wie zu Zeiten Luthers von der Kirche als eine Störung der Herrschaftsordnung von Kirche und Staat empfunden und gesellschaftlich ausgegrenzt und abgestempelt.

Doch der Einfluss der Kirchen nimmt stetig ab. Nur noch 3 % der lutherischen Deutschen nehmen noch aktiv am Kirchenleben teil.

Würde der Staat die beiden großen Kirchen nicht massiv mit jährlich ca. 15 Milliarden Euro aus Steuergeldern subventionieren, hätten sie mit Sicherheit Mühe, ihre gesellschaftliche Machtposition weiter zu behaupten und Andersgläubige zu diskriminieren. Aber noch werden vom deutschen Staat, obwohl dieser nach der Verfassung "weltanschaulich neutral" sein sollte, die Ausbildung der kirchlichen Theologen und auch die Gehälter der Kirchenführer finanziert.

Auch angesichts der Geisteshaltung des Gründervaters der Evangelischen Kirche Martin Luther ein äußerst fragwürdiges Verhalten!

Heute würde jedenfalls ein Mensch, der jeden Tag mehrere Liter alkoholische Getränke zu sich nimmt und öffentlich zu Mord und Totschlag aufruft, mit Sicherheit in Gewahrsam genommen, vor Gericht gestellt oder in einer Anstalt verschwinden – besonders wenn er derart in der Öffentlichkeit wütet wie der Religionsführer Martin Luther.

Das Verhältnis der Evangelischen Kirche zu Luther

Und die Evangelische Kirche hat sich bis heute nicht von Martin Luther distanziert. Im Gegenteil: Gerade in heutiger Zeit feiert oder plant sie große Jubiläumsveranstaltungen und verehrt Luther weiterhin und bagatellisiert seine Mordaufrufe und seine brutale Geisteshaltung als "einzelne dunkle Seiten Luthers", die es nun mal bei einem Menschen gebe. Immer in der Hoffnung, dass wesentliche Teile der Schriften Luthers von den Gläubigen und selbst von den angehenden Theologen weiterhin verschwiegen und verheimlicht werden können.

Deshalb wissen auch nur wenige, dass Luther in seinem Irrglauben, Andersgläubige bekämpfen zu müssen, sogar noch einige tragische und folgenschwere Schritte weiter ging. In seinen Schriften deutet Martin Luther Hinrichtungen ohne Gerichtsverhandlung für Christen an, welche seine Lehren nicht zu 100 % befürworteten. Luther war der Meinung, die Obrigkeit solle auch die bestrafen, die lehren, Christus sei nicht für die Sünden aller Menschen gestorben, sondern ein jeglicher trage für sein Tun selbst die Verantwortung. Als Rechtfertigung berief er sich dabei auf Moses, der in seinem Gesetz angeblich auch geboten hätte, solche Lästerer, ja alle falschen Lehrer zu steinigen. Wörtlich sagte Luther:

"Also soll man hier nicht viel Disputierens machen, sondern auch unverhört und unverantwortet verdammen solch öffentliche Lästerung."

Hier forderte Luther also die Verdammung und Bestrafung der Menschen, die die Worte Jesu ganz praktisch in die Tat umsetzen und nach seiner Lehre im Alltag leben wollten.

Wo hat aber Jesus gefordert, dass seine Jünger über andere, die ihm nachfolgen möchten, herfallen und sie umbringen sollen? Er sagte klar:

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"Ein neues Gebot gebe ich euch: Dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt." (Johannes 13:34, 35)

Also ein eindeutiger und schwerwiegender Widerspruch zur Lehre Luthers.

Sogar Luthers wichtigste theologische Aussage, dass der Glaube ALLEIN zum Heil genüge, widerspricht der Lehre Jesu aufs Schärfste. Zitat Luther:

"So sind wir also in uns selbst Sünder und dennoch, sofern uns Gott als gerecht ansieht, gerecht durch den Glauben."

An anderer Stelle schrieb Martin Luther ähnlich an seine Mitstreiter Philipp Melanchthon:

"Sündige tapfer, aber glaube noch tapferer!"

Dahinter steckt die Vorstellung Luthers, dass ein Mensch immer irgendwie sündigen müsse. Diese Aussagen sind (bildlich gesprochen) wie ein Schlag ins Gesicht des Nazareners, dessen Lehre Luther nach seiner Aussage angeblich vertrat. Denn Jesus lehrte die Menschen, wie sie ihre Sünden Schritt für Schritt ablegen können, bis sie eines Tages wieder so vollkommen seien, wie sie Gott einst geschaffen habe, so Jesus in der Bergpredigt.

Und Jesus erklärte bekanntlich auch, dass nur das TUN seiner Lehre entscheidend ist, nicht der Glaube. Zitat:

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"Es werden nicht alle, die zu mir sagen Herr, Herr! in das Himmelreich kommen, sondern die, die den Willen tun meines Vaters im Himmel." (Matthäus 7:21)

Und an anderer Stelle:

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"Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baut. ... Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute." (Matthäus 7:24, 26)

Das TUN seiner Lehre ist also der zentrale Angelpunkt in der Lehre Jesu, und genau diesen Eckstein hebelte Martin Luther aus. Er lehrte das Gegenteil, ähnlich wie auch die katholische Kirche.

Ein Kreuz vor dunklen Wolken

Drängende Fragen

Taucht da nicht die Frage auf: Wie kann eine dermaßen gravierende Verdrehung der Lehre Jesu bis heute das Fundament einer christlichen Kirche bilden?

Inwieweit kann man Luthers Lehre überhaupt als christlich bezeichnen, wenn sie den wichtigsten Punkten der Lehre Jesu so offensichtlich widerspricht?

Inwieweit kann man Martin Luther dann aber immer noch als Christ bezeichnen?

Studiert man Luthers Schriften, so kommt man immer wieder zum gleichen Ergebnis: dass alles und jeder, der seinen Gedanken widersprach, eliminiert werden sollte. Und das oft mit grausamsten und blutigsten Methoden. Gleiche Grausamkeiten sah er auch für den katholischen Papst und seine Bischöfe vor. Wörtlich forderte er:

"So wir Diebe mit Strang, Mörder mit Schwert, Ketzer mit Feuer strafen, warum greifen wir nicht viel mehr an diese schädlichen Lehrer des Verderbens, als Päpste, Kardinäle, Bischöfe und das ganze Geschwür der römischen Sodoma mit allerlei Waffen, und waschen unsere Hände in ihrem Blut?" Und weiter: Man müse dem Papst und der Kurie die Zungen hinten zum Hals herausreißen und sie wie Siegel an päpstlichen Bullen, der Rangordnung nach an den Galgen nageln."

Zwar hat Luther angeprangert und aufgezeigt, dass der Papst, die Kardinale und Bischöfe und die Lehre der katholischen Kirche insgesamt mit Christus und seiner Lehre nichts zu tun hatten. Doch ist es bei ihm denn anders?

Luther kannte die Worte Jesu zum Gesetz von Ursache und Wirkung sehr wohl:

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"Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden." (Matthäus 7:1,2)

Doch offensichtlich schienen diese Worte den Reformator nicht sonderlich zu beeindrucken oder zu beunruhigen, denn er sah sich selbst in der richtigen Sichtweise der Lehre Jesu. Ja, er erhob sogar seine eigene Lehre zur Gotteslehre und erklärte sich gar zum Richter der Engel:

"Ich will meine Lehre ungerichtet haben von jedermann, auch von allen Engeln. Denn da ich ihr gewiss bin, will ich durch sie euer und auch der Engel Richter sein... dass, wer meine Lehre nicht annimmt, dass er nicht möge selig werden. Denn sie ist Gottes und nicht mein; darum ist mein Gericht auch Gottes und nicht mein."

Luther verkündete also unmissverständlich, dass er ohne jeden Irrtum selbst das rechte Wort Gottes vertrete. Und so forderte er in der Foge auch für Prediger, die keinen amtskirchlichen Auftrag ausweisen konnten, sogar die Todesstrafe. Zitat:

"Wenn sie gleich das reine Evangelium wollten lehren, ja, wenn sie gleich Engeln und Gabriel vom Himmel wären – Will er predigen, so beweise er den Beruf oder Befehl ... Will er nicht, so befehle die Obrigkeit solchen Buben dem rechten Meister Hansen (Henker)."

Und Luther drohte indirekt sogar jedem Bürger die Todesstrafe an, die solch einen Prediger nicht sofort dem Pfarrherrn meldeten.

Mit Verlaub: Wieviele Liter Rotwein und wieviel Bier braucht es wohl, bis der Geist aus der Flasche zum Lehrmeister und Inspirator wird? Jesus nämlich war eindeutig tolerant im Umgang mit anderen Predigern. Beim Evangelisten Markus findet sich folgende Episode:

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"Meister, wir sahen einen, der trieb böse Geister aus in deinem Namen, und wir verboten´s ihm, weil er uns nicht nachfolgt." Jesus aber sprach: "Ihr sollt´s ihnen nicht verbieten. Denn niemand, der Wunder tut in meinem Namen, kann so bald übel von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns." (Markus 9:38-40)

Klingen solche Worte Jesu noch soviel Lutherischen Misstönen und Gewaltausbrüchen nicht wie himmlische Musik?

Luther war anscheinend der Meinung, mit seinen zornigen und zum Teil blutrünstigen Reden Gott zu gefallen:

"Mein lieber Schöpfer und Vater! Du wirst gnädiglich zugut halten, dass ich so schändlich muss reden wider deine verfluchten Feinde, Teufel und Juden. Du weißt, dass ich´s tu aus Brunst meines Glaubens und zu ehren deine göttliche Majestät."

Jesus hatte bereits vorausgesagt, dass Menschen seine Jünger töten und dabei glauben würden, sie täten Gott damit einen Gefallen. Bei Johannes steht wörtlich:

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"Es kommt aber die Zeit, dass, wer euch tötet, meinen wird, er tue Gott einen Dienst damit." (Johannes 16:2b)

Luthers Problem mit dem göttlichen Konzept des freien Willens

Luther vertrat in einem zentralen Glaubenssatz auch die Ansicht, dass der Mensch bei entscheidenden Glaubens- und Lebensfragen überhaupt keinen freien Willen habe. In etwas ungewöhnlichen Bildern sagte er:

"Auf diese Weise ist der menschliche Wille mitten zwischen beide, Gott und Satan, gestellt, ganz wie ein Reittier. Wenn Gott darauf sitzt, will er und geht, wohin Gott will. Wenn der Satan darauf sitzt, will er und geht, wohin der Satan will, und er hat nicht die Entscheidungsfreiheit, zu einem der Reiter zu laufen."

Es versteht sich fast von selbst, dass Jesus es anders hielt, da er die Menschen einlud, ihm aus freiem Willen nachzufolgen. Den Suchenden rief er zu: "Folge mir nach!" Und "Suchet, so werdet ihr finden!" Was hingegen Luther lehrte, widerspricht genaugenommen sogar den geltenden Menschenrechten und der Verfassung demokratischer Staaten.

Martin Luther war allerdings davon überzeugt, dass er mit all seinem gewalterfüllten Reden und Tun recht und gottgewollt handelte und daher direkt in den Himmel kommen würde. Und nicht nur er, sondern alle Theologen mit ihm.

Bei den Juristen war er sich da nicht so sicher:

"Es ist sehr fraglich, ob Juristen selig werden, da es doch den Theologen schwer ist, obwohl die Theologen bereits gerecht und im Himmel sind."

Jesus hätte solches Tun mit Sicherheit anders bezeichnet. Und als Sohn Gottes war er der Wahrheit sicher um Lichtjahre näher, als er sagte:

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"Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließt vor den Menschen. Ihr geht nicht hinein, und die hineinwollen, lasst ihr nicht hineingehen." (Matthäus 23:13, 14)

Eine weitere seltsame Äußerung Luthers lautete laut einer seiner Tischreden wie folgt:

"Ich habe keine bessere Arznei als den Zorn, denn wenn ich gut schreiben, beten, predigen will, dann muss ich zornig sein. Da erfrischt sich mein ganz Geblüt, mein Verstand wird geschärft, und alle Anfechtungen weichen."

Wegen der lutherischen Zornausbrüche mussten allerdings sehr viele Menschen ihr Leben lassen, und mit Sicherheit hat diese Ansicht Luthers mit der friedvollen Lehre Jesu nichts zu tun. Jesus sagte ja bekanntlich:

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"Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst nicht töten. Wer aber tötet, der soll des Gerichts schuldig sein. Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig." (Matthäus 5:22)

Erübrigt sich hier nicht jedes weitere Wort?

Abschluss

Wer heute noch Martin Luther verehrt, kannte vielleicht all diese Aussagen Luthers bisher nicht. Die meisten dürften sich also kaum bewusst sein, dass sie einen Mann verehren,

  • der wiederholt zu Mord und Totschlag aufrief,
  • der Frauen missachtete und als Hexen verbrennen ließ,
  • der übelsten Antisemitismus predigte und damit sogar zum geistigen Vorläufer zu Hitlers Holocaust wurde.

Auch wenn viele meinen, Luthers Forderungen seien doch alle Vergangenheit, so muss doch in Erinnerung gerufen werden, dass noch zur Jahreswende 1944 der Präsident der Thüringer Evangelischen Kirche, Hugo Rönck, erklärte:

"Über Jahrhunderte hinweg mahnt uns das Vermächtnis Martin Luthers: ‘Solche wunderlichen Zeiten sind jetzt, dass ein Volk den Himmel eher mit Blutvergießen gewinnen kann denn anders sonst mit Beten.’ Heil Hitler!"

Hier werden also 1944 – fast 400 Jahre nach seinem Tod – seine Hetzreden zitiert und damit sogar der Mord an Millionen Menschen gerechtfertigt. Und dieses Vermächtnis Luthers besteht weiter, solange dieser Mann als "großer Deutscher" verehrt wird, auch wenn man in unserer Zeit vieles unter den Teppich kehrt.

Wäre es nicht DRINGEND GEBOTEN, die dunklen Kapitel am Wirken Luthers endlich allesamt öffentlich zu machen und aufzuarbeiten? Was bedeuten müsste, dass sich die Lutherische Kirche konsequent von Luther und seinem umstrittenen und unchristlichen Tun distanzieren müsste, wenn sie eine positive Rolle in der Gestaltung unserer demokratischen Gesellschaft einnehmen möchte.

Wenn dies nicht passiert – wer übernimmt dann die Garantie dafür, dass bei einem künftigen schweren gesellschaftlichen Konflikt nicht wieder ähnliches passiert und Gewalt gegenüber unschuldigen Menschen wieder mit Luthers Lehren gerechtfertigt wird?Vielleicht sollten wir alle uns ein Wort des Nazareners dazu bewusst machen. Er sagte:

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"Ich bin gekommen in meines Vaters Namen, und ihr nehmt mich nicht an. Wenn ein anderer kommen wird in seinem eigenen Namen, den werdet ihr annehmen." (Johannes 5:43)

Gebäude der Lutherischen Kirche

Könnte diese Prophezeiung nicht auch dann zutreffen, wenn sich Christen immer noch mit dem Namen Luther identifizieren und sich "lutherisch" nennen?

Und wenn die Lutherische Kirche und ihre Anhänger sich weiter "lutherisch" nennen wollen und "lutherisch" leben möchten (von ein paar dunklen Seiten, die man als solche erkennt, abgesehen) – ist es dann richtig, dass sie sich "christlich" nennen?

Was würde Jesus dazu sagen?

Was alles ist schon an Unrecht geschehen im Namen Christi? Und wie lange noch soll es so weitergehen?


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