Das Mädchen und das Kettchen
Es war einmal ein kleines Mädchen, das mit noch ein paar Geschwistern in einer lieben, harmonischen Familie aufwuchs. Geld hatte die Familie nicht viel, aber sie hatten genug zu essen und zu trinken.
Das Mädchen ging immer gerne mit ihrer Mutter einkaufen. Das fanden sie beide behaglich, und das Mädchen quengelte niemals, ob sie dies oder das haben durfte. Nein, sie half ihrer Mutter, die benötigten Einkäufe zu finden, und sie wusste jeweils genau, welches die günstigsten Produkte waren, obwohl sie noch gar nicht lesen, schreiben oder rechnen konnte.
Sie genossen beide das Einkaufen, und Mutter konnte es nicht lassen, sie ab und zu mal richtig zu drücken.
Hin und wieder überraschte Mutter sie mit einem Eis.
Eines Tages kamen sie an einem Spielzeugladen vorbei, und da blieb sie wie angewurzelt vor einem Regal mit unechtem Schmuck stehen. "Oh Mama, schau doch mal, was für ein schönes Kettchen da hängt. Mama, darf ich die haben?"
Mama hatte diesen Monat schon extra Ausgaben gehabt und erkannte, dass sie dann den anderen Kinderen auch etwas mitbringen musste; deshalb war es nicht drin.
Das Mädchen war richtig enttäuscht; sie war richtig verliebt in das Kettchen, und langsam stiegen ihr die Tränen in die Augen.
"Weißt du was?" sagte Mama: "Du bekommst doch Taschengeld. Wenn du nun tüchtig sparst, dann kannst du sie von deinem eigenen Taschengeld kaufen."
Ihre Augen begannen wieder zu glänzen, und sie gingen guter Laune nach Hause.
Sie war immer sparsam mit ihrem Taschengeld umgegangen, und nachdem sie es gezählt hatte, sah sie, dass sie nur noch ein paar Wochen zu sparen brauchte. Jedes Mal, wenn sie einkaufen gingen, ging sie sofort nachschauen, ob das Kettchen noch dort hing. Kurz bevor sie genug gespart hatte, schien das Kettchen verkauft worden zu sein. Tief enttäuscht gingen sie nach Hause. Ihre Mutter versuchte sie zu trösten und sagte: "Wenn du gut weiter sparst, dann kommen bestimmt bald neue Kettchen, und dann kannst du gleich eines kaufen."
Das tat sie, und tatsächlich: das nächste Mal hing da wieder ein ähnliches Kettchen, aber dieses fand sie sogar noch schöner, und sie konnte es sofort kaufen.
Ihr Tag war gerettet. Hüpfend und tanzend ging sie nach Hause und zeigte es stolz herum.
Abends, als Papa nach Hause kam, sprang sie gleich auf seinen Schoß und zeigte ihm stolz ihr schönes Kettchen. Papa bewunderte das Kettchen und fand es auch sehr schön.
Die Zeit verging, und das Mädchen freute sich weiterhin an dem Kettchen, zog es außer nachts auch niemals aus und spielte immer damit. Es war und blieb ihr lieb und teuer.
Die Zeit verging, und das Mädchen freute sich weiterhin an dem Kettchen, zog es außer nachts auch niemals aus und spielte immer damit. Es war und blieb ihr lieb und teuer.
Eines Tages, als sie wieder bei ihrem Vater auf den Schoß kroch, nachdem er von der Arbeit gekommen war, plapperte sie wie ein Wasserfall über das, was sie heute erlebt hatte. Vater sah, dass das Kettchen schon ziemlich abblätterte und nicht mehr wirklich schön war. Eines Abends fragte ihr Vater auf einmal in einem ernsten Tonfall: "Mein liebes Mädel, schau mich mal an", und stellte die überflüssige Frage: "Liebst du mich?" "Ja, natürlich, Papa, das weißt du doch!" und sie gab ihm eine dicke Umarmung. "Dann gib mir dein Kettchen", sagte er und hielt seine Hand auf.
Das Mädchen erschrak, wurde still und musste ein paar Mal schlucken. Das hätte sie niemals erwartet: dass Papa das Schönste, was sie besaß, von ihr haben wollte. Verständnislos ließ sie sich langsam von seinem Schoß gleiten und lief bedrückt in ihr Zimmer.
In der folgenden Woche wiederholte das Ritual sich, und wieder ging sie bedrückt in ihr Zimmer.
Zum dritten Mal fragte ihr Vater sie wieder: "Mein liebes Mädel, liebst du mich wirklich?" "Ja Papa, seeeehr seeehr doll, das weißt du doch?" "Ja Mädel, ich dich auch seeeehr ... wirklich, du bist eine ganz liebe Tochter!!! Gib mir dann dein Kettchen."
Das Mädchen hatte die Frage schon erwartet. Papa hielt seine Hand auf. Bedrückt und mit Tränen in den Augen nahm sie ihr Kettchen ab. Ließ es in ihre Hand gleiten, schloss ihre Hand, hielt es noch einen Moment fest und öffnete sie langsam in der Hand ihres Vaters. Vater steckte seine Hand in seine Tasche, drückte seine Tochter fest an sich, holte danach etwas aus seiner Tasche und sagte: "Halt mal deine Hand auf." Das Mädchen hielt traurig ihre Hand auf, Papa öffnete seine Hand und ließ ein herrliches Kettchen aus lauter reinem Gold und wunderschönen Edelsteinchen in ihrer Hand zurück, und in der Mitte funkelte ein echter kleiner Diamant.
Das Mädchen begann vor Rührung zu weinen. "Für mich ... ?" fragte sie ungläubig. So etwas Schönes hatte sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen können. Ein echtes goldenes Kettchen mit schönen Edelsteinchen und sogar einem prächtig funkelnden Diamant! Nun weinte sie vor Glück, Freude und Rührung. Vater hatte es von den Trinkgeldern, die er bei Handwerkerarbeiten bei anderen manchmal bekam, zusammengespart.
Sie schmiegte sich an ihren Vater, rollte sich auf seinem Schoß zusammen und war wie hypnotisiert von dem funkelnden Kettchen, das sie durch ihre Finger gleiten ließ, und Vater umarmte und drückte sie. "Oh Papa, was bist du für ein lieber Papa. Das hatte ich überhaupt nicht erwartet, Papa, nicht erhofft." "Mein liebes Mädel", sagte er, "du bist mir viiieeel meeeehr wert als dieses Kettchen, ich will hiermit nur zeigen, wie sehr ich dich liebe." Sie hielt das Kettchen lange Zeit in ihrer Hand und betrachtete ständig die prächtigen Edelsteinchen und den strahlenden kleinen Diamant, der im Licht funkelte. Schließlich tat sie es um ihren Hals und trug es ihr ganzes weiteres Leben.
Obwohl es ein sehr teures Kettchen war, war es nicht sein Preis, der es für sie so wertvoll machte. Es war eine Geste der Liebe und der Bemühungen ihrer lieben Eltern, die den für sie unschätzbaren Wert ausmachte.
Dies blieb für immer ein besonderer Tag, an dem die Tochter das Liebste und Wertvollste, was sie hatte und wovon sie sich so schwer trennen konnte, aus Liebe zu ihrem Vater weggegeben hatte. Nicht ahnend, dass ihr Vater ein noch viel schöneres Geschenk für sie bereithielt, wenn sie sich bereit zeigte, ihm den schönsten und kostbarsten Besitz, den sie hatte, zu geben.
Dies ist eine nette und rührende Geschichte, aber es liegt noch ein wertvoller Vergleich mit einer tieferen Bedeutung darin ...
Lies doch weiter, wenn du willst ...
Das Mädchen und das Kettchen – Die symbolische Bedeutung
"Wer Ohren hat, höre zu! Deshalb rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie, obgleich sie schauen, vergeblich schauen und, obgleich sie hören, vergeblich hören und auch den Sinn davon nicht erfassen ... Glücklich aber sind eure Augen, weil sie sehen, und eure Ohren, weil sie hören."
(Matthäus 13:9, 13, 16)
Unser himmlischer Vater Jahuah (JHWH), der alles so wunderbar gemacht hat, bittet uns, dass wir das Schönste, was wir besitzen, ihm übergeben möchten, nämlich unser Leben im Dienst für ihn leben.
Unser Leben ist seit dem Sündenfall eigentlich ein kümmerliches Leben, man könnte es fast ein Nepp-Leben nennen im Vergleich mit dem, was Gott als Ziel hatte, als er uns schuf. Dieses Ziel mit Erde und Mensch hat er jedoch noch immer. Es ist ein um viele Male schöneres Leben als das, was wir jetzt erleben und erleiden. Der Glanz dieses Lebens blättert ab wie Falschgold von dem Plastik-Kettchen, und der Glanz geht allmählich verloren. Genau wie das Falschgold-Kettchen, das das Schönste war, was das Mädchen besaß und von dem es sich so schwer trennen konnte; aber ihr Vater hatte etwas viel Schöneres für sie im Sinn, ein echtes, reingoldenes Kettchen mit den schönsten Edelsteinen, wo sich kein Falschgold mit der Zeit abnutzte.
Aber dann müssen wir erst unser mickriges Nepp-Leben übergeben und in Seinen Dienst stellen wollen, um schlussendlich das wirkliche, viel schönere und wertvollere ewige Leben zu empfangen. Ein Geschenk unseres himmlischen Vaters, das ihn wohl sehr viel gekostet hat, da er das liebste und wertvollste, was er hatte, nämlich seinen liebsten ersten und einziggezeugten Sohn in die Waagschale legte, um uns freizu"kaufen" von Krankheit, Sünde und Tod. Jahuscha (Jesus) hat mit seinem Opfertod bereitwillig den Weg für uns freigemacht, das ewige Leben zurückzugewinnen, das durch die Sünde Adams verloren ging.
Jahuah und Jahuscha sind eigentlich genau wie der Papa und die Mama in dieser Geschichte (1. Mose 1:26a, Sprüche 8:30, 31b). Sie arbeiten hart zusammen, um uns zur Vollkommenheit großzuziehen.
Gottes Sohn ist wie eine Mutter für uns, die uns beibringen will, wie die Spielregeln des herrlichen und unendlichen Spiels des Lebens gespielt werden müssen, in dem so viel Schönes verborgen ist, von dem wir jetzt noch keinen Schimmer haben und uns keine Vorstellung davon machen können. (1. Korinther 2:9)
Eine Erde als prächtiger Lebens-, Wohn- und Arbeitsbereich mit unendlichen und wunderbaren Möglichkeiten. Das Spiel des Lebens mit einem Überfluss an Frieden, Lebensfreude und Harmonie. Wo wir unerschöpflich das gegenseitige Zusammenspiel, Talente, Gaben und Möglichkeiten genießen können, so wie wir das jetzt schon im begrenzten Maße können. Nun leben wir noch in einer Welt voller Missgunst, Konkurrenz und Wetteifer, Neid, Eifersucht (die ungesunde Form davon) und sogar Hass, wovon wir selbst auch noch die Spuren in größerem oder kleinerem Maße in uns tragen, mehr als wir selbst manchmal realisieren. Wo wir einander unbeabsichtigt, oder sogar absichtlich Schmerz verursachen, verwunden und selbst töten. Durch Ungeschicklichkeit, Hilflosigkeit oder bewusst durch Hass und verkehrte Eifersucht!
Darum müssen wir unser Bestes tun, um die Spuren bei uns selbst zu erkennen, und darüber nachdenken, wie wir die noch in uns vorhandenen negativen Eigenschaften überwinden können. Auch für andere offen stehen, die uns darauf aufmerksam machen wollen (siehe Sprüche 9:8b, 9).
Unsere größte Aufgabe als Mensch und Menschheit ist:
Lernen, Jahuah Gott und seinen Sohn Jahuscha (Jesus) innig zu lieben, uns selbst, unseren Nächsten, das Leben und alles, was unser Vater (Abba) für uns gemacht hat. Um unendlich genießen zu können: einander, unsere Gaben und Talente, das Leben, die Erde, die Tiere und Pflanzen und all seine Schöpfungswerke mit unendlich vielen Varianten!
Wenn wir jetzt versuchen, genau wie die liebe, hilfsbereite und gehorsame Tochter zu sein, und niemals aufgeben, anderen das Gute zu tun wie uns selbst, dann wird sich das, auch wenn es nicht immer durch jeden geschätzt wird, früher oder später auszahlen.
AMEN
"Jesus antwortete ihm: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand.‹
Das ist das erste und wichtigste Gebot.
Ebenso wichtig ist aber ein zweites: ›Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.‹
In diesen beiden Geboten ist alles zusammengefasst, was das Gesetz und die Propheten fordern.«
(Matthäus 22:37-40)